Eine Trennung ist zunächst etwas Furchtbares. Der Prozess der Entscheidung, dass eine Trennung bevorsteht kann kurze Zeit in Anspruch nehmen, z.B. durch die Mithilfe einer attraktiven Mitbürgerin bzw. eines attraktiven Mitbürgers oder bereits nach dem Zusammenkommen starten. Manche Paare trennen sich jahrelang, jedoch nicht konsequent genug, d.h. sie verzichten auf den letzten Schritt.

Eine Trennung hat etwas Gutes. Ein unbefriedigender Zustand muss beendet werden. Er macht krank. Vorwärts kommt man nur wenn man den Mut fasst und den nächsten Schritt tut, d.h. sich in den Zustand der Instabilität begibt. Es ist wie mit dem Gehen. Nach dem Aufheben des Fusses sind wir verletzbarer als wenn wir stehen bleiben, bloss wir wollen weiterkommen, daher haben wir gelernt den Zustand der Instabilität zu akzeptieren. Wenn wir den Schritt erst einmal geistig durchdacht haben, sollten wir ihn auch umsetzen.

Liebe macht blind. Beziehung macht auch nicht gerade sehend. Wenn wir in Beziehung sind, haben wir im Normalfall, d.h. so lange bzw. kurz die Beziehung dauert, die Sensoren deaktiviert, die uns einen potenziellen Partner signalisieren könnten. Sobald Unzufriedenheit in die Partnerschaft kommt und deren gibt es viele Gründe, werden die Sensoren wie von Geisterhand über Nacht wieder aktiv. Wir sehen wieder und wir senden wieder.

Eine Trennung hat also etwas Gutes. Wir nehmen Menschen wieder ohne Einschränkung wahr. Wir sehen sie als Gesprächspartner, als Tennispartner, als Sexualpartner, als Ehepartner, jedoch Vorsicht vor der letzten Variante, die macht uns bekanntlich wieder blind. Wir sehen Menschen in all ihren Facetten. Wir treffen vielleicht unseren Traumpartner, den wir im Zustand der Beziehung nie gesehen, jedoch vielleicht getroffen, hätten. Wir geben uns eine neue Chance unser Leben auf eine bessere Basis zu stellen.

Die kostenlose Trennung. Beziehungen, die lediglich den Austausch von Körperflüssigkeiten praktizieren und keinen Austausch von Mobiliar, sind aus monetären Gründen vorzuziehen. Natürlich kann der Austausch von Körperflüssigkeiten ebenfalls zu einer teuren Trennung mutieren. Wir gehen jedoch in diesem Fall davon aus, dass beide oder zumindest der, der noch ausreichend Zeit dafür hat, in der Lage ist, diesen erwünschten Austausch ohne langfristige Folgen durchführen zu können.

Bewahren sie sich ihre Freiheit, tauschen sie was sie wollen, bloss keine Haustürschlüssel. Bewahren sie ihre Unabhängigkeit, indem sie jede sich bietende Möglichkeit ergreifen können. Würden sie in der heutigen Zeit einem Arbeitgeber die Treue bis zum Tod schwören? Warum tun sie es dann bei einer Partnerschaft? Bewahren sie sich die Flexibilität, genau so wie im Beruf, das bessere Angebot anzunehmen.

Wenn sie lediglich Körperflüssigkeiten austauschen, jedoch auf ihren ganz persönlichen Freiraum bestehen, lässt sich eine Partnerschaft ohne grossen finanziellen Schaden lösen. Viele Paare scheitern an der Aufgabe der Beziehung, weil sie die teurere Variante eingeschlagen haben.

Die teure Trennung. Wenn sie in dieser Situation sind, tun sie mir wirklich leid. Niemals würden sie einem Arbeitgeber dafür Geld geben, dass sie ihn verlassen können. Er bezahlt ihnen beim Wunsch der Trennung sogar Geld. Ich gehe davon aus, dass sie auch noch keine Möglichkeit gefunden haben ein ähnliches System zu etablieren (sollte ihnen das gelingen, lassen sie es mich bitte wissen, wir werden diesen Gedanken in einem teuren Ratgeber zusammenfassen und ich werde sie fürstlich an meinem Gewinn beteiligen). Gehen wir daher vom finanziellen Aderlass aus.

Im Fall der teuren Trennung haben wir offensichtlich nicht die Ratschläge unserer Eltern und Freunde beachtet. Wir sind also über das Stadium der Freundschaft, der Liebe und des Zusammenseins in die Ehe gestolpert worden. Erkaufen sie sich ihre Freiheit, tauschen sie alle Hausratsgegenstände, die sie nicht mehr wollen, verlangen sie die Wohnungsschlüssel, sollten sie in der Lage sein, ihr Zuhause nicht aufgeben zu müssen.

Erkaufen sie sich ihre Unabhängigkeit, die sie leichtfertig Jahre oder Tage zuvor aufgegeben haben. Lösen sie das in der heutigen Zeit völlig schwachsinnige Versprechen der Treue bis zum Tod. Wenn sie für ihre Firma ebenso langfristige Verträge anstreben, wie den bei der Eheschliessung versprochenen, wird man sie ohne finanzieller Absicherung ganz schnell aus ihrer Firma werfen. Warum begehen sie diesen Fehler im Privatleben? Sind sie nicht in der Lage Analogien aus dem für den Beruf gelernten Fällen auf ihr Privatleben zu übertragen? Sie belasten täglich ihren Partner mit ihn nicht interessierenden Büroangelegenheiten und scheitern an den einfachsten Grundregeln des Wirtschaftens eines ordentlichen Kaufmannes.

Erkaufen sie sich ihre Flexibilität, genau so wie im Beruf, um das bessere Angebot annehmen zu können.

 

 

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