Kinderfreunde

Wenn wir klein sind, so zwischen zwei und zehn Jahren, dann laufen uns Männchen die Weibchen nach. Wir sind schüchtern, haben schon erkannt, dass zwischen den „have“ und „have not“ etwas mehr ist als nur das Fehlen des besten Stückchen.

Es genügt, wenn wir über eine Schaufel für die Sandkiste, ein Tier zum Kuscheln oder eben nur über uns verfügen. Mädchen sind in diesem Alter ungleich kommunikativer, suchen die Nähe zu Spielgefährten. Sie haben Glück, wenn sie nicht auf die männliche Zurückhaltung angewiesen sind, wenn ein wesentlich aufgeschlosseneres weibliches Wesen verfügbar ist, mit dem sie nun endlich spielen kann.

Schade bloss, dass diese Offenheit und das Nachlaufen just in jenen Phasen in denen wir es so gerne hätten von den Weibchen nicht mehr praktiziert wird.

Jugendfreunde

In dieser Phase würden wir Männchen es sehr schätzen, wenn uns das weibliche Geschlecht genau die Aufmerksamkeit schenken würde, die wir als Kinderfreunde erhalten haben. Doch ich verstehe die Welt nicht mehr. Wir müssen unsere Anstrengungen wesentlich verstärken, um überhaupt Beachtung zu finden.

Wir sind genügsam geworden, ein Blick, eine Berührung, vielleicht sogar ein Kuss, alles Träume, die sich in den seltensten Fällen erfüllen lassen. Die Weibchen zieren sich, lassen sich durch diverse Verführungsküste nur schwer überzeugen. Dabei muss man gar nicht besonders hässlich sein, um wenig Beachtung zu finden. Nein, die Weibchen haben herausgefunden, dass sie eigentlich das starke Geschlecht, wegen der Schwäche des starken Geschlechts für das schwache Geschlecht sind. Diesen Umstand vergessen sie leider nie mehr. Nein, sie perfektionieren das, um sich Werben lassen und geniessen ihren Status.

Erwachsenenfreunde

Jetzt wird es kompliziert. Viele Menschen sind der Meinung, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht funktioniert. Es steht immer der Sex dazwischen.

Im Freundeskreis habe ich entdeckt, dass es doch funktioniert, in vielen Fällen ist eine derartige Freundschaft befruchtender, nicht wie der geneigte Leser vielleicht jetzt denkt, sein kann als eine zwischen gleichgeschlechtlichen Freunden.

Sehen wir den Vorteil, über einen Vertreter des anderen, vom nicht so bekannten Geschlecht, Interessantes erfahren zu können. Potenzielle Partner werden kaum Tipps geben, sie verraten zudem damit ihre eigenen Pläne, das könnte kontraproduktiv sein. Ein Freund oder eine Freundin im anderen Lager hilft gewisse Fehler zu vermeiden. Achten wir jedoch darauf, dass diese Freundschaft beim Eroberungsfeldzug nicht im Wege steht. Lediglich beim Fortgehen mit Freuden des gleichen Geschlechts verbaut man sich bei potenziellen Opfern, die uns kennen lernen könnten, nichts. Die Sensibilität beziehungsweise das falsche Deuten einer nicht existenten Beziehung mit der andersgeschlechtlichen Begleitung beschränkt den Aktionsradius. Halten wir uns für die Fälle, dass wir einen Eroberungsfeldzug starten wollen, gleichgeschlechtliche Freunde bereit.

Sei bei der Wahl deiner Freunde vorsichtig. Wirst du aufgrund deiner Persönlichkeit gewählt oder verfügst du über entsprechende Kontakte oder über eine brauchbare Ausbildung, zum Bespiel als Anwalt oder Arzt. Erst im Laufe der Zeit zeigt sich, wer ein wahrer Freund ist. Wenn die Freundschaft Krisensituationen wie berufliche Sidesteps oder die Beendigung einer langjährigen Partnerschaft übersteht, kann man von einer dauerhaften Freundschaft sprechen. Gute Freunde sind füreinander da. Du hast dir Freunde nach Sympathie oder gleich gelagerten Interessen ausgesucht und nicht deswegen, weil sie launenhaft sind oder dich über Gebühr beanspruchen. Jeder Mensch hat in seinem Leben schönere und weniger schöne Phasen. Freunde begleitet man in allen Phasen des Lebens. Sollte sich jedoch ein Missverhältnis bilden, lasse Vorsicht walten. Manchen Menschen entwickeln sich zu Energievampiren, die dir nur Energie rauben, sich somit eine Last für dein Leben oder deine Partnerschaft darstellen. Beachte die Balance und entscheide rational zu deinen Gunsten. Menschen, die ständig deine volle Aufmerksamkeit benötigen und sich immer in ihrem Problemen wälzen brauchen nicht dich, sondern einen Therapeuten. Wenn sie deinen wohl gemeinten Ratschlag zur Konsultation eines Experten verweigern, verweigere deine weitere Behandlung. Das Ende dieser Freundschaft wird dir sehr rasch wieder die Energie zurück geben und hinterlässt keine Lücken.

 

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