Ein Österreicher, der immer wieder etwas zu Produktivität schreibt oder sagt, behauptet, dass fast 40% der gesamten Arbeitszeit in Österreich verloren gehen. Das ist, so schreibt er, auf fehlende Führung, Planung und Steuerung zurückzuführen. Dieser Wert ist noch ohne Krankenstände und Feiertage.

Wenn das der Durchschnittswert ist, dann bedaure ich die Firmen, die ich nicht kenne. Diese müssten dann einen noch wesentlich höheren Verlust aus der Unproduktivität erleiden. Jene Firmen, mit denen ich zu tun habe, sind meist gekennzeichnet durch sehr hohe Effizienz. Natürlich gehen auch dort zahlreiche Arbeitsstunden verloren. Die überbordende Bürokratie in Europa ist eine große Belastung für die Organisationen. Auch die Erfüllung von umfangreichen Regelwerken wird als zeitraubend empfunden.

Wenn das nicht der Durchschnittswert ist, sondern bloß eine Hochrechnung aus einer Stichprobe, dann ist diese Studie schlichtweg falsch.

Derartige veröffentlichte Behauptungen können auch als Akquisitionsversuch für ein Beratungsprojekt gesehen werden. Eine reine Feststellung, welche Potenziale in besseren Prozessen oder ein einer besseren Beschaffung liegen, sind meist entbehrlich. Die meisten Firmen verstehen ihr Kerngeschäft sehr gut und brauchen keine pauschalen externen Urteile.

 

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