Gegen 17:40 Uhr fuhr ich mit meinem Auto den Bieberhaufenweg Richtung Siegesplatz in der Kurve vor dem Roten Hiasl. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Zunächst war mir nicht klar, was das gewesen sein könnte. Unmittelbar darauf überholte mich ein Motorradfahrer in Mitten der Kurve auf der linken Seite. Er schwankte, wahrscheinlich hat er mein Auto touchiert und ist dabei in ein Ungleichgewicht gekommen. Er konnte sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle bringen und fuhr in die auf der linken Straßenseite befindlichen Sträucher. Dabei kippte er zur rechten Seite um. Sein Motorrad kam unmittelbar vor einem Lichtmasten zum Stillstand. In der Zwischenzeit hatte ich mein Auto abgebremst, angehalten und bin ausgestiegen. Der Motorradfahrer hat in der Zwischenzeit versucht aufzustehen, schwankte jedoch dabei sehr stark. Ich fragte ihn, ob er verletzt sei? Er antworte: Nein, ich bin nicht verletzt, ich habe nur einen Schock. Nachdem ich mir sicher war, dass er halbwegs stehen konnte bin ich seiner Aufforderung nachgekommen mein Auto aus der direkten Fahrspur auf einen nahegelegenen Parkplatz abzustellen, damit der Verkehr wieder weiter fließen konnte. In der Zwischenzeit stand eine weibliche Person bei ihm und hat ihm geholfen und mit ihm gesprochen. Dabei sagte sie: Du bist betrunken. Ich habe in der Zwischenzeit Fotos vom Unfallplatz gemacht. Dann ging ich wieder zum Motorradfahrer und der anderen Person. Er hat mich gebeten, das Motorrad mit ihm gemeinsam aufzustellen. Das war gar nicht so einfach, erstens war es in dem Gebüsch eingeklemmt und zweitens schien er nicht stark genug zu sein. Wir bekamen es hoch und er hat den Lenker genommen und wir versuchten das Motorrad auch Richtung Parkplatz zu bekommen. Nach wenigen Metern war mir klar, dass das mit ihm nicht funktioniert. Er konnte den Lenker nicht gerade halten und fuhr mehrmals in die falsche Richtung, die wir korrigieren mussten, um nicht wieder im Gelände zu landen.
Beim meinem Auto angekommen hat er sich den Schaden angesehen. Wir können das doch auch so regeln, wir brauchen keinen Unfallbericht und niemand anderen. Also so regeln schien mir bei seiner Art nicht passend. Er wirkte sehr aufgeregt, vielleicht war das noch vom Unfall. Ich sagte, dass ich unbedingt einen Unfallbericht ausgefüllt haben möchte, damit die Abwicklung mit der Versicherung keine Probleme bereiten wird. Er wollte den Vorfall einfach auf einem Zettel aufschreiben und das genügt schon. Das können wir schon so regeln. Diese Frau stellte sich als seine Partnerin heraus. Ich bestand darauf, dass wir den Unfallbericht ausfüllen. Leider verfügten wir beide über keinen Unfallbericht. In der Zwischenzeit rief ich Herbert, den Lebensgefährten meiner Ex-Schwiegermutter an, ob er mir einen Unfallbericht bringen könne. Da die Situation für mich immer unangenehmer wurde, der Unfallgegner begann mich immer wieder zu beschimpfen und der Alkoholgeruch war für mich deutlich erkennbar, rief ich den Polizeinotruf an. Ich erzählte, dass ich mit einem Motorradfahrer einen Unfall hatte und dass dieser scheinbar in einem schockähnlichen Zustand ist und außerdem kann ich Alkohol an ihm riechen. Die freundliche Dame beim Polizeinotruf teilte mir mit, dass die Polizei und Rettung kommen werde. Die Kommunikation mit dem Unfallgegner wurde immer unerträglicher, wie das eben bei einer unter Alkoholeinfluss stehenden Person sein kann. Seine Partnerin wollte, dass er sich in das Auto setzt und sich beruhigt. Dann kam die Polizei mit Folgetonhorn und die Rettung. Die Polizisten wollten den Motorradfahrer sprechen und gingen zum Auto seiner Partnerin. Doch er war verschwunden. Das hat die Beamten doch etwas stutzig gemacht. Wir haben das Gelände abgesucht und ihn nicht gefunden. Die Rettung wollte nicht einfach wieder fahren, sondern wollte sicher gehen, dass er keine weiteren Verletzungen hatte. Nach einer gewissen Zeit kam ein Anruf zu einem der Polizisten. Jemand hätte beim Notruf angerufen und eine verwirrte Person gefunden. Die Beschreibung passte auf unseren Motorradfahrer. Es dauerte ziemlich lange bis die Polizisten wieder zurück kamen. Er wurde scheinbar am Ort des Auffindens untersucht. Einer der Beamten teilte mir mit, dass er 2,3 Promille Alkohol im Blut hatte. Wir sollten nun alle auf den Unfallkommandowagen warten, um den Vorfall aufzunehmen. Einen Unfallbericht mussten wir nicht mehr ausfüllen, das wird von den Beamten im Rahmen der Unfallerhebung alles erledigt. Inzwischen waren mehr als eineinhalb Stunden vergangen. Der Motorradfahrer wollte nun zum gegenüberliegenden Lokal auf die Toilette gehen, seine Partnerin hat ihn dabei begleitet. An seinem Gang war deutlich zu erkennen, dass er stark alkoholisiert war.  Sie kam nach einer gewissen Zeit alleine aus dem Lokal wieder heraus. Der Mann war wieder verschwunden, er ist nicht mehr zurückgekommen. Nun hat es auch den Beamten auch gereicht, immerhin hatte der Motorradfahrer sie schon bei der ersten Einvernahme ziemlich ruppig behandelt. Die Beamten mit dem Unfallwagen haben nun die gesamte Situation aufgenommen. Dabei habe ich erfahren, dass der Unfallgegner behauptet hat, dass er von einem Fahrzeug gerammt wurde. Ob das meines gewesen sein soll, weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls froh, dass ich die Polizei gerufen habe, denn wenn er wirklich verletzt gewesen wäre, dann hätte ich auch Schwierigkeiten bekommen können und somit ist klar, dass er unter Alkoholeinfluss gefahren ist. Von hinten kam er auch noch. Das dürfte nach dem Beamten des Unfallkommandowagens kein Problem darstellen. Allerdings ist das Fahrzeug auf seine Freundin zugelassen. Er hat nicht einmal einen Meldezettel in Österreich, verstößt daher laut einem der Beamten gegen das Meldegesetz. Den Führerschein ist er aufgrund des Alkoholspiegels wohl auch für längere Zeit los. Und sie hat ihm noch zur Flucht verholfen, es wurde der Begriff der Vereitelung fallen gelassen. Wo bin ich da hingeraten? ich bin froh, dass ich das nicht alleine abwickeln musste, sondern dass ich auf die Hilfe der Polizei zurückgreifen konnte. Für mich bedeutet dieser ganze Vorfall nicht nur einen großen Zeitverlust mit all den daraus entstehenden Belangen, mein relativ neues Fahrzeug wurde auch beschädigt. Bei einem Wiederverkauf werde ich auf die Frage, ob es ein Unfallfahrzeug ist, leider mit ja antworten müssen. Ich will das Auto so nicht mehr und das alles wegen einem betrunkenen Motorradfahrer, der meine Zeit gestohlen hat.

 

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